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Blonde Mähnen wohin das Auge reicht – das Haflinger Europachampionat wurde zum fünften Mal in Stadl-Paura ausgetragen. 14 Nationen reisten von 21.-24. August in das Herz Österreichs und zeigten in sieben unterschiedlichen Disziplinen, wie vielfältig der Haflinger ist.
Ein absoluter Allrounder, der nicht nur in Europa, sondern beinahe auf allen Kontinenten mit seinem Zuchtfortschritt brilliert. Das Championat darf mit positiver Bilanz abgeschlossen werden. Es wurde im Auftrag der Haflinger Welt- Zucht- und Sportvereinigung mit ihrem Sitz in Bozen, im Pferdezentrum Stadl-Paura, ausgetragen.
Der Medaillenspiegel spricht klare Worte – Österreich war zwar mit Abstand das größte Team, bewiesen jedoch mit 10x Gold-, 9x Silber- und 8x Bronzemedaillen, dass auch die Leistung stimmte. Deutschland war ebenfalls stark vertreten und erreichte mit seinem Team fünf Goldene und jeweils drei Silberne und Bronzene bei der Siegerehrung überreicht. In der Gesamtwertung auf den dritten Platz schaffte es Italien mit drei Goldenen und 5x Silber sowie 5x Bronzene Medaillen.
Fünf Champions im Dressurviereck gefeiert
Mit absoluten TOP-Noten reihte sich Maike Obermaier aus Deutschland mit ihrem Mariscal 5 ein. Das Paar überzeugte bei den vierjährigen Dressurpferden und erreichte am Ende die Goldmedaille. Bei den Bewerben für fünfjährige Haflinger blieb Deutschland erneut ungeschlagen, dafür sorgte Carmen Vollbach mit ihrem Ace of Hearts.
In der „elementary, medium und difficult class“ lies das rot-weiß-rote Team jedoch niemanden an sich vorbei. Gleich drei Goldmedaillen gab es in den drei Bereichen. In der elementary class sicherte sich Nicole Töglhofer auf Shirkan vom Angererhof den Titel. Das Richterpaar benotete die beiden mit durchschnittlich 72 Prozent. Tina Kainer sattelte Rainhof’s Melandria und imponierte mit 72,6 Prozent in der Klasse „erwachsene Pferde (Mittel). In der schweren Klasse siegte keine Unbekannte – Carmen Malcher mit Bell Ami zeigte souveräne Runden im Viereck, welche vom Richterkollegium mit knapp 70 Prozent belohnt wurden.
Springtitel gehen in die Niederlande und nach Tschechien
Die beiden Kollegen aus der Niederlande Sjoerd Hofsted und Nicky Kruyt beendeten als einzige die beiden Umläufe mit einem schnellen Null-Fehler-Ritt. Dabei war Sjoerd auf seinem Hengst Winterstern-Wodka um einen Tick schneller als Nicky, der ebenfalls einen Hengst - Strudel van Frankenastate - unter seinem Sattel hatte.
Bei den „adult horses“ gingen die goldene und die bronzene Medaille nach Tschechien. Blanka Vajrychova und Mediana Obrok blieben in beiden Umläufen null und absolvierten diese in der schnellsten Zeit. Österreich ergatterte hier lediglich eine Silbermedaille mit Angela Kirchmair, die mit Windos Ass nach einem Sieg im Einlaufbewerb, sich auf Platz zwei geschlagen geben musste.
Österreichische Amazonen dominieren in der Vielseitigkeit
Bei den jungen Pferden legte Anna Grillitsch mit der zweitbesten Dressur und der schnellsten Nullrunde im Parcours schon ein klares Statement. Im Gelände ließ sie sich ebenfalls nicht unterkriegen und galoppierte mit einer astreinen Runde durch die Ziellinie.
Mit einer soliden Dressur und einem guten Springen, sicherte sich Nicole Möser einen der vorderen Plätze. Im Gelände gab sie mit ihrem Sportpartner Nottings Golden nochmal Gas und beendete die Strecke fehlerfrei und in der Zeit.
Bekannte Gesichter am Fahrpodest
Im Einspännerbewerb spannte Christiane Schluder ihren Asslan ein und bewies in der Dressur und im Marathon ihr Geschick. Beim Kegelfahren schlichen sich zwar einige Fehler ein, am Ende reichte es aber für die Österreicherin für den Sieg. Lothar Zebisch manövrierte die beiden Haflinger Bennio und Antigone erfolgreich durch Dressur, Marathon und den Kegelparcours und siegte somit vor Markus Remer, der für Österreich noch eine Silbermedaille erfuhr.
Western und Working Equitation
Im Bereich Western gab es verschiedene Unterkategorien, welche nochmal auf Jungpferde und Ältere aufgeteilt wurden. Die Tschechin Rezbová Simona siegte in den Bereichen Western Trail Jungpferde und Working Western Rail Jungpferde mit ihrer Stute Symphony. Für Österreich saß Julia Frewein im Westernsattel und dominierte mit Scarlet 28 beim Western Trail und Ranch Trail (Ältere Klasse). Bei Western Horsemanship und Ranch Riding (Ältere Klasse) ergaben sich gleich zwei Goldmedaillen für Kristina Müller und ihrem Starcruiser (GER).
Beim Ranch Riding Jungpferde zeigte sich Italien an der Spitze – Martina Chinelli und Curcuma absolvierten die Aufgaben bravourös. Ebenfalls für Italien unterwegs war Niccolo Trevisani, der mit Divina in der Sparte Western Horsemanship Jungpferde herausgeragte.
Zum ersten Mal war auch die Working Equitation eine Disziplin beim Haflinger-Europachampionat. Dieser „Probelauf“ wurde zwar nicht im Medaillenspiegel angeführt, aber man durfte sich trotzdem über die tollen österreichischen Leistungen freuen! Nach den 3 Teilbewerben Dressur, Stiltrail und Speedtrail ging Platz 3 in der Klasse L, auf der 8-jährigen Stute Thadea, an die Oberösterreicherin Lydia Glatz. Iris Muhm, ebenfalls aus Oberösterreich, holte sich auf der 6-jährigen Eygenia den Sieg in der Klasse A.
3x über 8,0 – Österreich beim Freispringen auf Rang 1, 2 und 3
In Summe war das Richterkollegium sehr zufrieden und betonte den positiven Ablauf. Die Pferde waren schön herausgebracht mit unterschiedlichster Veranlagung, wobei die Spitze deutlich hervorstach und von enormer Qualität sprach. Die Siegerin versprach von ihrer ersten Erscheinung bis zum letzten Sprung, dass sie ganz oben stehen wird. Die dreijährige Stute Sarosa, abstammend von Amoroso n. Stainz, überzeugte das Richterkollegium mit ihrem Gesamtpaket. Für die Bereitschaft und das Vermögen erhielt sie eine 8,5 und für die Manier eine glatte 9,0 (Gesamt 8,67). Auf Rang zwei rangierte sich mit einer Endnote von 8,17 Punkten der dreijährige Almtänzer v. Amoroso und auf Platz drei der vierjährige Only v. Stellian mit einer Bewertung von 8,10.
In drei Jahren – 2027 – wird es wieder so weit sein und das Haflinger Europachampionat geht in die neunte Runde. Der Austragungsort ist noch ungewiss aber man freut sich bereits jetzt wieder darauf, den Haflinger im Mittelpunkt zu rücken und die Vielfalt der Blondschöpfe zu feiern! Bedanken darf man sich noch für das enorme Engagement der Helfer, der Funktionäre und all jene, die einen wertvollen Beitrag für den reibungslosen Ablauf einer so komplexen Veranstaltung beigetragen haben!
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