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Geschichtlicher Überblick

Die Geschichte des Pferdezentrums Stadl-Paura reicht über 200 Jahre zurück.

Die ältesten Gebäude im ehemaligen k&k Hengstendepots wurden im Jahr 1807 für die Salzschifffahrt entlang der Traun errichtet. Damals zogen Pferde im sogenannten „Gegenzug“ die Salzschiffe an der Traun flussaufwärts. Die Stallungen der k&k-Traunzugsregie mit dem zugehörigen Verwaltungs-, Mayr,- und Schmiedehaus wurden für die Unterbringung dieser Pferde errichtet. In der Gemeinde Stadl-Paura haben Pferde sogar seit 500 Jahren eine große Bedeutung, wie auch im Schiffleutmuseum eindrücklich zu sehen ist.

Im Jahr 1826 kam es zur Gründung des kaiserlich-königlichen Hengstendepots: Als 1824 der Salzhandel privatisiert wurde, gab die monarchistische Verwaltung den Gegenzug auf. Ungefähr zur selben Zeit war im 'Hengstenposten' Wels im Schloss Lichtenegg die Obergrenze der Kapazitätsauslastung erreicht. 1826 wurden die Beschäler nach Stadl Paura in die nicht mehr benötigten Stallungen der Salzregie verlegt. Als offizielles Gründungsdatum des Hengstendepots gilt der 17. September 1826, wobei der Vollbetrieb erst im Jahre 1827 aufgenommen wurde.

Pferdezucht für militärische und landwirtschaftliche Zwecke: Um 1850 erzielte man in der Zucht mit Pinzgauer und Burgunder Hengsten erfreuliche Ergebnisse. Die Verwendung von Kaltbluthengsten war eine Neuerung, denn bislang waren nur Halbbluthengste, also Warmbluthengste leichten und schweren Schlages im Einsatz gewesen. 1855 hatte die Pferdezucht in Ober- und Niederösterreich einen qualitativ so hohen Stand erreicht, dass Händler aus allen Himmelsrichtungen anreisten und hohe Preise für Zucht- und Luxuspferde zahlten. Der Hengstbestand belief sich 1857 auf 172 Hengste.
Bedingt durch die Wirren des Jahres 1866 wurde am 14. März 1866 die Leitung der Gestütsverwaltung dem Reichskriegsministerium entzogen und an das Ackerbauministerium weitergegeben. Da an die 200 Hengste eingestallt waren, wurde Stadl Paura 1869 zum selbständigen 'Staats-Hengstendepot' befördert, das für die Provinzen Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg zuständig war. Der Personalstand wuchs auf 192 Bedienstete. Südlich der Stallungen wurde 1880 eine 'gedeckte Reitschule' errichtet.

 

Weltkriege und Zwischenkriegszeit: Bundeshengstenstallamt und Landgestüt

Bis zum 1. Weltkrieg galt das besondere Interesse des k&. Hengstdepots in Stadl Paura der Noriker-, Haflinger-, Warmblut- und der Vollblutzucht. Mit dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 wurde es als 'Bundeshengstenstallamt Stadl Paura' dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft unterstellt. In den folgenden Jahrzehnten diente Stadl-Paura der Zucht des norischen Kaltblutpferdes, des schweren Warmblutpferdes, vornehmlich auf Oldenburger Grundlage und des Haflingers.
Durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Jahre 1938 wurde das Bundeshengstenstallamt als 'Landgestüt' dem Reichsministerium für Landwirtschaft direkt in Berlin unterstellt. Der Bestand an staatlichen Zuchthengsten, der sich zum Teil in Privatpflege befand, zählte 1939 etwa 560 Beschäler. In den folgenden Jahren kamen zahlreiche Hengste aus Norddeutschland und Bayern hinzu, die meistens der Oldenburgerrasse angehörten. Die Gestütsdienste wurden bis zum Kriegsende von 135 Gestütsangestellten wahrgenommen.

 

Ab 1950er Jahre: Pferd als Nutztier verliert an Bedeutung

Ein massiver Schrumpfungsprozess in der Pferdezucht brachte erhebliche Einschnitte beim Personal- u. Hengstbestand in Stadl Paura. Im Jahre 1950 wird noch die 'Schmiede' erbaut. Ihre Einrichtung stellt den letzten baulichen Eingriff in die Anlage bis 1999 dar.

 

Ab 1970er Jahre: Pferd wird Sport- und Freizeitpartner

Ebenso wie in Deutschland entwickelte sich die Tendenz zum Sport- und Freizeitpferd. Die einheitliche Zucht eines dafür geeigneten Reitpferdes war aber nicht vorhanden, denn die alten Zuchtstämme der einstmals so berühmten Halbblutpferde der Donaumonarchie waren, falls sie überhaupt noch existierten, in alle Winde zerstreut. Eine der Aufgaben Stadl Pauras war es, die altösterreichischen Stämme Furioso, Nonius, Przedswit, Gidran und Shagya zu erfassen und neuerlich der Zucht zuzuführen. Gleichzeitig wurden qualitätsvolle Warmbluthengste in der BRD angekauft.

 

1997/98: Privatisierung und Gründung der Pferdezentrum Stadl-Paura GmbH

Im Jahre 1997 wurde die Bundesanstalt für Pferdezucht ausgegliedert und an das Land Oberösterreich (51 %) und den Landesverband der Pferdezüchter Oberösterreichs verkauft (49%). Am 1.Januar 1998 erfolgte die Übergabe des Hengstdepots an die neuen Besitzer. Am 31. März 1998 wurde die 'Pferdezentrum Stadl-Paura GmbH' mit den einzelnen Landeszuchtverbänden als Gesellschafter gegründet. Am 1. Oktober 1999 wurde die neue Veranstaltungshalle, 2011 der neue Ausbildungsstall eröffnet.
Am 1. Oktober 2015 wurde die gesamte Anlage an die Pferdezentrum Stadl-Paura GmbH verpachtet (siehe Gesellschafter)

 

Das moderne Pferdezentrum

Seit der Privatisierung 1999 führt die Pferdezentrum Stadl-Paura GmbH Österreichs größtes Pferdezentrum mit einer 20 Hektar großen Anlage. Im Schnitt beherbergt das Zentrum 100 Lehr- und Ausbildungspferde. Schüler des Agrarischen Bildungszentrums (ABZ) und der HAK Lambach werden hier in der Praxis unterrichtet, Jungpferde ausgebildet und Pferde spezialisiert, zudem wird das „Trainingszentrum Mensch und Pferd“ betrieben. 2016 waren bei der OÖ Landesausstellung „Mensch und Pferd“ alle Augen aufs Pferdezentrum gerichtet, rund 300.000 Besucher kamen.

Zur Jahrtausendwende hat die ehemalige Bundesanstalt diesen Sprung zum unverzichtbaren Dienstleistungszentrum für die österreichische Pferdewirtschaft und Veranstaltungsstätte für internationale Events, Turniere, Meisterschaften, Lehrgängen und Kursen geschafft und ist damit vielen historischen Gestüten im Ausland weit voraus. Die Voraussetzungen in der Infrastruktur wurden umfangreich geschaffen und in den letzten 20 Jahren stetig ergänzt: Mit vier Reithallen, vier Außenplätzen und dem weitläufigen Gelände- und Marathonstrecke bietet das Pferdezentrum eine einmalige Location, die keine Wünsche mehr offenlässt.

 





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